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Abb. 1: Skizze: Hermann Jahn, auf der Basis einer Zeichnung in [2] |
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Abb. 2: Blech und Winkel-Drehgestell, preuss., für Plattformwagen, 20 t Tragfähigkeit, nach Blatt II d 1 (1883/84) CFV3V, X 912 (Museums-Dienstwagen der Museumsbahn "Chemin de fer à vapeur des trois vallées", Treignes, Belgien ex SNCB Dienstgüterwagen, Ua 30 88 972 0 592 -5, ex ? Foto: Marc Schmitz, B-Treignes, 5. Mai 2009 [6] |
Aller
Wahrscheinlichkeit nach ist dieser Wagen im Rahmen von
Reparationslieferungen (siehe unten) in den Bestand der SNCB gelangt
und dürfte dort bald in den Park der Dienstgüterwagen übergegangen
sein.
Die Flansche der die inneren Federböcke bildenden
Winkeleisen sind wie bei der elsässisch-lothringischen Ausführung nach
innen (zum Hauptquerträger hin) gekehrt. Sie sind bis in etwa halber
Höhe - entsprechend der Bauhöhe der Federbocklager - voll, im oberen
Bereich jedoch abgeschrägt ausgeführt.
Angelehnt an den
preussischen Plattformwagen nach Blatt II c 9 beschafften die
Reichseisenbahnen in Elsass Lothringen zwischen 1884 und 1890 insgesamt
95 (davon 65 ohne Bremse) Schienenwagen SS mit einer Untergestell-Länge
von 12,0 m und 15 t Ladegewicht [3, Skizzen 340, 343, 346 und 351].
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Abb. 3: Blech und Winkel-Drehgestell, elsäss.-lothr., für Plattformwagen, 25 t Ladegewicht, Untergestell-Länge 12,0 m (1884/1890) Skizze: Hermann Jahn, auf der Basis einer Zeichnung in: [5] |
In seinen
Abmessungen entspricht dieses Drehgestell weitgehend dem preussischen
Drehgestell nach Blatt II d 1. Auffällig ist, dass die Handbremse
nur einseitig, von den Kopfquerträgern her, auf die
Laufflächen der Radsätze beider (!) Drehgestelle wirkt.
Zum Vergleich: Preußen, 1904 (siehe ausführlich: preussisch, VI d 7 III. Auflage)
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Abb. 4: Blech und Winkel-Drehgestell, preuss., für Plattformwagen, 30 t Ladegewicht nach Blatt VI d 7 III. Auflage (1904) Skizze: Hermann Jahn nach einer Skizze des RAW "8. Mai" Eberswalde vom 16. 1. 57 (Sammlung Harald Westermann) [4] |
Durch diese Gegenüberstellung sollen die Unterschiede zwischen den "älternen" und dem "neuen" Blech und Winkel-Drehgestell veranschaulicht werden.
Augenfällig sind die
äußeren Unterkanten der Seitenwangen. Diese sind bei
den älteren
Drehgestellen gerade und nicht mit aufgenieteten Winkeln
verstärkt.
(1904: ausgerundete, mit Winkeln verstärkte Kanten). Nicht
ganz so
signifikant, aber immer noch auch in Skizzen erkennbar, sind die
unterschiedlichen
Seitenwangenhöhen: 470 mm bei den älteren, 500 mm bei
der jüngeren
Ausführung nach Blatt VI d 7 III. Auflage. (Bitte diese "III.
Auflage"
bei der Drehgestell-Bezeichnung nicht vernachlässigen, das
gleiche
Blatt in II. Auflage zeigt nämlich ein Diamond-Drehgestell!).
Datenblatt
Vergleich preuss., 1883; el-lothr., 1884, preuss., 1904